Eine der herausragenden Gestalten des Bauernkrieges ist der Organisator dreier Bundschuh-Aufstände. Sein Geburtsort Untergrombach will dem Revolutionär aus unserer Region nun ein ganzes Gedenkjahr widmen, und der Bruchsaler Oberbürgermeister Doll nannte ihn gar einen „der Urväter von Demokratie und Freiheit.“
Der nebenstehende Stich wurde auch als Vorlage für das neue Logo der Joß-Fritz-Schule genutzt.
Der Bauernführer Joß Fritz
Joß Fritz wurde um 1470 in Untergrombach bei Bruchsal geboren. Er lernte als Landsknecht die Welt kennen, lesen und schreiben. Nach seiner Rückkehr konnte er sich nicht mehr an die bestehende Gesellschaftsordnung anpassen, angesichts der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme der armen Landbevölkerung (v.a. der Bauern).
In den Jahren 1501 und 1502 war er einer der Initiatoren der Bundschuh-Bewegung in Untergrombach, welches zum Bistum Speyer gehörte.
Die geheimnisumwitterte Bundschuhfahne von Joß Fritz war nur ein Fähnlein. Sie galt als Zeichen der Verschwörung, er gab sie nie aus der Hand und sie wurde anfangs nur wenigen ausgewählten Personen gezeigt. Selbst der zum Fähnrich gewählte Jakob Huser musste sich mit einer verbalen Beschreibung des Banners zufrieden geben.
Dreimal „warf Joß den Bundschuh auf“, d.h. er zettelte Aufstände an, deren Losung war: „Wir können von den Pfaffen nit genesen“: das erste Mal 1502 im Bereich Hochstift Speyer, dann 1513 in Lehen bei Freiburg und schließlich 1517 im Elsaß (Rosheim) und Schwarzwald (Kniebis).
Die Aufstände wurden immer wieder durch Verrat vereitelt, was zahllosen Beteiligten das Leben kostete, doch Joß Fritz konnte jedes Mal fliehen. Das letzte Mal soll er im Winter 1524-25 im Hegau gesehen worden sein.